Interview der Woche: Sabine von Binenstich

Was wäre Ostern ohne Hasen? Und wenn man auf Sewunity nach einem Hasen-Schnittmuster sucht, dann kommt man an einem Namen nicht vorbei: binenstich. Das Label steht für zauberhafte Kuschel- und Dekotiere und -kissen und verspricht immer zuckersüße Ergebnisse. Heute ist Sabine, die Frau hinter binenstich, zu uns ins Nähcafé gekommen, um über Nischen im Nähmarkt, Kuscheltierbedarf und die Umsetzung einer Idee in dreidimensionale Form zu sprechen.
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Was wäre Ostern ohne Hasen? Und wenn man auf Sewunity nach einem Hasen-Schnittmuster sucht, dann kommt man an einem Namen nicht vorbei: binenstich. Das Label steht für zauberhafte Kuschel- und Dekotiere und -kissen und verspricht immer zuckersüße Ergebnisse. Heute ist Sabine, die Frau hinter binenstich, zu uns ins Nähcafé gekommen, um über Nischen im Nähmarkt, Kuscheltierbedarf und die Umsetzung einer Idee in dreidimensionale Form zu sprechen.

Sewunity: Liebe Sabine, herzlich willkommen im Sewunity Nähcafé! Wir freuen uns, dass du uns für ein Interview zur Verfügung stehst. Haben wir dich gerade von der Nähmaschine geholt?

BinenstichSabine: Sagen wir so: Ich hab mich quasi von den Fragen ablenken lassen. Nähen werde ich dann später – Kostüme für ein Theaterstück. Gerade ein recht eintöniger Part, da lasse ich mich gerne ablenken ...

Dein Label binenstich steht für zauberhafte Kuscheltiere zum Nähen und Häkeln. Gerade jetzt zu Ostern werden deine Hasen bestimmt wieder viele Deko-Ecken und Kinderzimmer verschönern. Wie bist du zum Nähen von Kuscheltieren gekommen?

Wahrscheinlich wie die meisten: Ich habe Tiere für meine Tochter genäht.

Man fängt ja für gewöhnlich eine Näh-Karriere nicht direkt mit einem dreidimensionalen Projekt an. Wie bist du ursprünglich zum Nähen gekommen? Und weißt du noch, was das allererste Stück war, das du an der Nähmaschine fabriziert hast?

Das allererste, was ich genäht habe, war ein Teddy – tatsächlich dreidimensional, aber von Hand. Ich glaube, das erste Nähmaschinen-Stück war dann eine Katze, allerdings zweidimensional. Die müsste auch irgendwo in der Kuschelecke meiner Tochter noch existieren.

Und wann hast du dich entschieden, dass du selbst Schnitte erstellen willst? Wie kam es zu diesem Entschluss?

Ich wollte eigene Zeichnungen umsetzen und Tiere für uns nähen, die es so nirgendwo sonst gab.

Durch die Spezialisierung auf Kuscheltiere und Deko-Objekte hast du eine Nische im Markt der Näh-Anleitungen erobert. Dieser boomt ja gerade, und an allen Ecken und Enden erscheinen neue E-Books. Was denkst du – hält der Boom noch eine Weile an? Und woher kommt deiner Meinung nach diese neue Lust am Nähen?

BinenstichIch denke, er wird auf jeden Fall noch eine Weile anhalten. Vor allem wird der Trend stärker, keinen Nähkurs zu machen sondern einfach drauf loszulegen, mit Hilfe von YouTube und E-Books. Die Lust am Nähen hat denke ich ganz klar damit zu tun, dass man einfach ein ganz großes Glücksgefühl erlebt, wenn man etwas Selbstgeschaffenes in der Hand hält. Viel Stolz, viel Glück – ein richtig erfüllendes Erfolgserlebnis.

Schnitte für Tiere und Figuren so zu entwerfen, dass hinterher ein stimmiges dreidimensionales Stück entsteht, stelle ich mir schon ziemlich schwierig vor. Was ist für dich die besondere Herausforderung, wenn du dir ein neues Schnittmuster überlegst?

Meist habe ich eine klare Idee im Kopf oder auf Papier gezeichnet. Und ich will dann, dass das genähte Tier/Stück GENAU SO aussehen soll ... Daran sind schon einige meiner Nähideen gescheitert.

Und wie lange braucht es etwa von der Idee bis zum fertigen E-Book?

Ziemlich lange. Derzeit habe ich ein Einhorn hier sitzen, da fehlt nur noch ein bisschen Nacharbeit am Prototyp. Aber das jetzt alles in ein E-Book zu verwandeln, da fehlt mir momentan die Zeit. Sehr schade. Aber da lässt sich einfach auch nichts kürzen. Meine E-Books sind recht aufwändig und genauso werden sie auch bleiben. Auch, wenn es dann leider mal länger dauert, bis ich dann ein neues fertig habe.

Du nähst ja aber auch Kleidung für dich und deine Tochter nach Anleitungen von anderen Designern. Was macht für dich ein gutes E-Book aus? Und was ist dein Lieblingsschnitt (abgesehen von deinen eigenen)?

Vor allem gute Fotos finde ich wichtig, damit man versteht, was gemeint ist. Die Passform sollte stimmen – keine Falten oder Wellen am fertigen Stück. Manchmal sieht man das schon an den Fotos, dass da nicht alles richtig sitzt oder passt. Und ich mag es nicht, wenn ich das Gefühl habe, das wurde nur husch-husch schnell runtergeschrieben und ein paar unscharfe Fotos dazugepackt und fertig. Aber zum Glück gibt es inzwischen viel schöne und gute E-Books. Lieblingsschnitt habe ich keinen - ich nähe aber gerne Kindersachen nach E-Books von Ki-ba-doo und Lillesol & Pelle. Und einige andere mehr.

Wenn jemand dich fragen würde, was das allerwichtigste zum Nähen ist – welche Tipps würdest du einem Nähanfänger mit auf den Weg geben? Und was ist für dich unverzichtbar beim Nähen?

Ich denke, ein Nähkurs ist für Anfänger immer eine gute Sache. Ich habe auch so angefangen: Nähkurs und parallel E-Books und Anleitungen aus dem Internet umgesetzt. Ein Nähkurs gibt einem so viele Basics mit, man hat eine Anlaufstelle bei Problemen und wagt sich dann vielleicht eher auch mal an aufwändigere Dinge wie einen Mantel oder eine Bluse.

Du hast Familie, arbeitest und bist auch sonst viel beschäftigt. Hast du eigentlich auch noch Zeit für Hobbys, die nichts mit dem Nähen zu tun haben? Was machst du am liebsten, wenn du ganz frei hast?

Ganz frei? Wie jetzt ... ganz frei?? So was gibt es nicht smiley Nein, im Ernst. Zeit muss man sich natürlich immer nehmen. Aber mein Tag ist ganz gut durchgeplant, das ist in der Tat so. Meine Tochter und ich spielen nebenbei an einem Theater, dieses Jahr steht Robin Hood auf dem Plan. Da stehen viele Proben an. Dazu Kostüme nähen und so weiter. Dazu gibt es hier noch Hund und Kater. Und wenn ich dann tatsächlich mal nicht arbeite, nicht nähe und Zeit habe, dann lese ich.

Gibt es in puncto Nähen noch etwas, an das du dich bislang noch nicht gewagt hast? Welcher Herausforderung würdest du dich gerne mal stellen?

BinenstichIn der Form nicht - ich habe mir mal einen Mantel genäht, das war eine Herausforderung. Ich würde das gerne noch mal machen, da mir meiner inzwischen nicht mehr passt. Aber mir fehlt die Zeit. Das war schon aufwändig. Und meiner Tochter würde ich auch gerne einen nähen – wenn sie nicht so schnell rauswachsen würde. Ach ja – und eine Puppe wollte ich immer gerne mal machen. Da hab ich mich nie so recht rangetraut, wegen meinen genauen Vorstellungen und so. Leider hat meine Tochter gerade keine Lust auf Puppen. Also hab ich das erst mal aufgeschoben.

Du kennst ja das Prinzip von Sewunity: Die User bewerten Schnittmuster nach einem Fünf-Sterne-System, sodass andere von ihren Erfahrungen profitieren können. Wenn Sewunity ein Schnitt wäre: Wie viele Sterne würdest du geben – und warum?

Ich muss zugeben, dass ich Sewunity nicht kannte und noch keine Zeit hatte, mir alles genau anzuschauen. Aber der erste Eindruck ist super und ich will mich unbedingt bei Gelegenheit genauer umschauen!

Auch mit dir würden wir nun gerne zum Abschluss ein kleines Spiel spielen. Immer zwei Begriffe stehen zur Auswahl – bitte sag uns doch, welcher davon am besten auf dich zutrifft!

  • Schere oder Rollschneider? - Rollschneider
  • Papierschnitt oder E-Book? - E-Book
  • Webware oder Maschenware? - Webware
  • Nähkurs oder Autodidakt? - Nähkurs
  • Ovi umfädeln oder immer mit der gleichen Farbe nähen? - umfädeln
  • Onlineshopping oder Stoffgeschäft - beides!!
  • Couch oder Laufschuhe? - Couch
  • Kaffee oder Tee? – Kaffee

Liebe Sabine, wir danken dir herzlich für das Gespräch!