Tutorial: So baut man einen Garnrollenhalter

Heute geht es in unserem Know-How-Artikel mal nicht ums Nähen - jedenfalls nicht direkt. Dieses Mal haben wir ein Tutorial für euch, oder vielleicht eher für eure Männer/Freunde/Unterstützer: für alle, die jemandem, der näht, eine Freude machen wollen. Denn was nervt im Nähzimmer mehr als verheddertes Garn, unordentliche Garnspulen oder mangelnder Überblick über die "Rohstoffe", die da lagern? Abhilfe schafft hier unser selbst gebauter Garnrollenhalter, mit dem ihr jeder Näherin und jedem Näher viel Freude bereiten könnt.
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Heute geht es in unserem Know-How-Artikel mal nicht ums Nähen - jedenfalls nicht direkt. Dieses Mal haben wir ein Tutorial für euch, oder vielleicht eher für eure Männer/Freunde/Unterstützer: für alle, die jemandem, der näht, eine Freude machen wollen. Denn was nervt im Nähzimmer mehr als verheddertes Garn, unordentliche Garnspulen oder mangelnder Überblick über die "Rohstoffe", die da lagern? Abhilfe schafft hier unser selbst gebauter Garnrollenhalter, mit dem ihr jeder Näherin und jedem Näher viel Freude bereiten könnt.

Die Maße des Garnrollenhalter hängen von zwei Faktoren ab: Wie viele Garnrollen sollen Platz finden und wie viel Platz ist für den Halter da? In unserem Beispiel ist das Nähzimmer schön groß und der Garnvorrat auch. Darum haben wir eine großzügige Version für 56 Spulen gebaut.

Material

Man braucht:

  • ein Holzbrett, z.B. Leimholz oder MDF, in unsere Fall 60x80 cm und 18 mm stark
  • 6 Dübelstangen mit 6 mm Durchmesser und 1 m Länge; alternativ 56 Holzdübel, die 10 cm lang sind.
  • langes Lineal, Bleistift
  • Bohrmaschine, passender Holzbohrer, Schleifpapier, Laubsäge


So geht's:

anzeichnen

Zeichnet euch auf dem Holzbrett eine Art Raster ein, damit eure Rollen hinterher gleichmäßig auf der Platte verteilt sind. Ich habe zuerst 5 cm entfernt von den Seitenkanten im Abstand von je 7 cm Markierungen an der kurzen Seite gesetzt, dann eine zweite Linie von Markierungen in diesem Abstand im unteren Drittel der Platte. Anschließend hab ich die beiden Markierungen mit dem Lineal verbunden und nun im Abstand von 10 cm die Punkte angezeichnet. Damit stand das Raster meiner 56 Punkte.

Bohren

Nun geht es ans Bohren. Montiert einen passenden Holzbohrer in eurer Bohrmaschen und bohrt bei jeder Markierung ein Loch. Achtet dabei darauf, dass ihr nicht senkrecht in das Holzbrett bohrt, sondern einen ganz leichten Winkel anschlagt. So zeigen eure Rollenhalterstangen nachher ganz leicht nach oben und die Rollen können nicht von alleine herunterrutschen. Idealerweise würde man hier mit einer Bohrlehre arbeiten, die einen immer gleichen Winkel ermöglicht.

Die Löcher dürfen ruhig auf die Rückseite des Brettes durchgehen. Hier ist es dann nur wichtig, dass ihr nicht in euren Fußboden bohrt - ich empfehle, die Holzplatte auf Sägeböcken oder ähnlichem zu lagern.

Schleifen

Wenn alle Löcher gebohrt sind, entfernt ihr die Bohrspäne. Jetzt ist es sehr wichtig, die Oberfläche des Brettes wieder zu glätten. Sonst sieht das erstens nicht wirklich schön aus, zweitens ist die Gefahr immens, dass die Fäden sich in den Splittern verheddern.

Nehmt ein mittelfeines Schleifpapier für Holz zur Hand und legt es um einen Schleifklotz. Jetzt das Brett in kreisenden Bewegungen schön glatt schleifen. Bei den Bohrungen muss man besonders sorgfältig sein. Und auch die Sägekanten des Brettes vertragen ein wenig Schleifarbeit, damit ihr hinterher ein schönes Regal für euer Nähzimmer bekommt.

Auch die Rückseite eures Bretts sollte abgeschliffen werden, sonst kann man es hinterher nicht sauber an die Wand hängen.

Dübel

Nun geht es an die Dübel. Da entsprechend lange Dübel nicht überall erhältlich sind, bietet es sich an, Dübelstangen zu kaufen - das sind diese geriffelten Rundhölzer, die man in verschiedenen Stärken in jedem Baumarkt bekommt. Für Nähgarnspulen sollten die Dübel nicht mehr als 6 mm Durchmesser haben, da sonst die Rolle vielleicht nicht auf die Stange passt.

Markiert auf der Dübelstange Stücke von 10 cm Länge und sägt sie mithilfe einer Laubsäge ab. Natürlich könnt ihr das auch mit einer Kreissäge machen, wenn ihr gerade nichts anderes zur Hand habt smiley. Nun müssen auch hier die Sägekanten mit Schleifpapier geglättet werden, damit später nichts hakt.

Winkelkontrolle

Und jetzt ist der große Moment gekommen: Steckt die Dübel in eure vorbereiteten Löcher. Man kann hier auch ein wenig Holzleim verwenden, nötig ist es aber nicht. Jetzt wird sich zeigen, ob eure Winkel schön gleichmäßig geraten sind und alle Stangen schön nach oben ragen.

Fertig!

Je nach Wunsch könnt ihr den Garnrollenhalter nun noch anmalen. Sprühfarbe ist eine gute Idee, ansonsten muss man sehr sorgfältig pinseln, um alle Stellen gleichmäßig zu erwischen.

Aufgehängt werden kann der Garnrollenhalter auf verschiedene Arten: Man kann z.B. zwei Ösen in die obere Kante drehen und das Brett an einer Schnur aufhängen. Auch Bilderaufhänger zum Anschrauben können hier gute Dienste leisten: Sie werden auf die Rückseite des Bretts geschraubt (natürlich mit kurzen Schrauben, die nicht auf der anderen Seite wieder herauskommen) und können anschließend an in die Wand gedübelten Haken aufgehängt werden. Alternativ kann man das Brett natürlich auch direkt an die Wand schrauben.

Und jetzt nur noch die Garnschätzchen heraussuchen und nach Geschmack auf den Stäben des Garnrollenhalters verteilen. Die Freude wird riesig sein!

Habt ihr schon einen Garnrollenhalter? Oder wünscht ihr euch einen? Wie bewahrt ihr euer Nähgarn auf? Habt ihr ein paar geniale Life-Hacks für uns auf Lager? Wir freuen uns auf eure Kommentare!