Tutorial: Offenkantige Bündchen für den coolen Used-Look

Es sind oft kleine Details, die einem Kleidungsstück den richtigen "Dreh" geben, sodass es eben nicht das x-te T-Shirt ist. Einen lässigen Used-Look erzeugst du zum Beispiel mit offenkantigen Bündchen. Wie das geht, erfährst du hier.

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Während man an Ärmeln oder am Saum ja ganz einfach die Maschenware unversäubert lassen kann, um angesagte "Rollbündchen" zu erzielen, geht das am Halsausschnitt nicht ganz so einfach. Aber auch hier gibt es einen Kniff, um diesen Effekt zu bekommen:

Das brauchst du für offenkantige Bündchen
Das brauchst du für offenkantige Bündchen

Du brauchst einen Streifen Jersey, der zu deinem Shirt passt. Weiches Bündchen geht auch, Sweat oder Rippbündchen sind nicht gut geeignet. Der Grund: Der Stoff muss sich einrollen! Das kannst du ganz einfach durch einen Zugtest herausfinden: Ziehe deinen Stoff einmal kräftig an der Kante rechtwinklig zum Maschenlauf. Die Kante rollt sich ein? Wunderbar, dann ist der Stoff geeignet!

Schneide einen Streifen aus, der so breit ist, wie dein Halsbündchen sein soll (1-2 cm für gewöhnlich) plus Nahtzugabe plus 1,5 cm "Rollzugabe". Dein zugeschnittenes Shirt nähst du zusammen bis zu dem Punkt in der Anleitung, wo das Halsbündchen angenäht werden soll.

Ein Tipp: Ich empfinde es als einfacher, hier die Technik zu verwenden, wo eine Schulternaht des Shirts offen bleibt, man dann den Bündchenstreifen gleichmäßig gedehnt annäht und erst dann die letzte Schulternaht schließt. Man kann auch das Bündchen erst zum Ring schließen und dann gleichmäßig gedehnt an den geschlossenen Halsausschnitt anbringen - allerdings ist das erfahrungsgemäß wegen des eingerollten Streifens deutlich fummeliger.

Dieser Streifen rollt sich super ein.
Dieser Streifen rollt sich super ein.

Um einen guten Rolleffekt zu bekommen, solltest du vor (!) dem Annähen deinen Streifen einmal kräftig in die Länge ziehen. So rollen sich beide Kanten gut ein und du kannst besser abschätzen, wo du nähen solltest.

Wenn du gerne die Außenseite deines Stoffes AUF dem eingerollten Bereich sehen möchtest, dann musst du den Streifen übrigens nicht rechtwinklig zum Fadenlauf zuschneiden, sondern parallel. Allerdings musst du dabei sehr darauf achten, dass dein Stoff auch in diese Richtung dehnbar ist, sonst wird der Halsausschnitt nachher unter Umständen zu eng.

Nähe nun den Streifen rechts auf rechts gleichmäßig gedehnt an deinen Halsausschnitt. Dazu musst du natürlich die eine eingerollte Seite wieder glattstreichen, aber das geht fast automatisch.

Halsbündchen angenäht
Halsbündchen angenäht

Sollte dir dein Halsbündchen jetzt doch zu breit sein, kannst du es vorsichtig noch ein bisschen kürzen. Ziehe es anschließend noch einmal vorsichtig in die Länge. Aber keine Angst, spätestens nach dem ersten Waschen ist der Streifen perfekt eingerollt.

Steppe nun den Halsausschnitt ab und fixiere dabei die Nahtzugabe des Halsbündchen im Shirt. So sorgst du dafür, dass das Halsbündchen nicht zu weit nach außen rollt, aber auch nicht nach innen klappt. 

Fertiges Used-Look-Bündchen
Fertiges Used-Look-Bündchen

Schließe dann die noch offene Schulternaht und nähe dabei auch das Halsbündchen zu. Diese Stelle musst du vielleicht ein bisschen "aktiv" einrollen, aber das geht gut.

Und - fertig ist dein Used-Look-Bündchen! Du kannst auch zwei unterschiedlich breite Streifen gleichzeitig annähen und so noch einen auffälligeren Look erzielen - hier solltest du aber darauf achten, dass die Stofflagen nicht zu dick werden. Deiner Fantasie sind jedenfalls keine Grenzen gesetzt!

Wie gefällt dir der Used Look? Hast du diesen Effekt schon einmal eingesetzt? Welche Art von Halsabschluss gefällt dir am besten? Wir freuen uns auf eure Kommentare!