Nähwerke in Szene setzen – Tricks zum Fotografieren

Es gibt kaum einen schöneren Moment: Das aktuelle Nähprojekt ist abgeschlossen, die erste Anprobe gelaufen – und alles ist perfekt. Jetzt ist der Augenblick gekommen, das fertige Werk für die Nachwelt festzuhalten und im eigenen Blog und natürlich auf Sewunity zu zeigen. Doch was macht richtig gute Fotos aus? Ein paar Tipps und Ideen.
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Es gibt kaum einen schöneren Moment: Das aktuelle Nähprojekt ist abgeschlossen, die erste Anprobe gelaufen – und alles ist perfekt. Jetzt ist der Augenblick gekommen, das fertige Werk für die Nachwelt festzuhalten und im eigenen Blog und natürlich auf Sewunity zu zeigen. Doch was macht richtig gute Fotos aus? Ein paar Tipps und Ideen.

Die Kamera ist startklarHenri Cartier-Bresson ist ein namhafter französischer Fotograf des vergangenen Jahrhunderts. Seine Schwarz-Weiß-Bilder wurden weltberühmt. Ebenso berühmt wie seine Fotos sind jedoch seine vielen Weisheiten rund um das Thema Fotografie. Einer seiner in der Fotografenszene bekanntesten Sprüche ist ebenso eingängig wie einfach nur wahr: "Ein gutes Foto ist das, auf das man länger als eine Sekunde schaut". Bilder können einfach nur Motive abbilden – oder sie können Geschichten erzählen. Und genau das sind die Bilder, die auch Lust darauf machen, unsere genähten Werke zu betrachten.

Die Wahl der richtigen Kamera – und ein paar Grundbegriffe

"Ich würde ja viel bessere Fotos machen, aber ich habe ja nur eine einfache Kamera" – diesen Satz hört man auch in der Nähszene oft. An dieser Stelle sei gleich ganz klar gesagt: Der Fotograf macht das Bild, nicht die Kamera. Es muss also keineswegs die Deluxe-Spiegelreflexkamera für 6000 Euro sein, es muss eigentlich noch nicht mal eine Spiegelreflexkamera sein. Der Markt an guten digitalen Kameras ist mittlerweile so groß und die Modelle so sehr ausgereift, dass es auch in der Preisklasse um 100-150 Euro gibt, die digitale Fotos von einer ordentlichen Qualität und in einer guten Auflösung machen. Wir empfehlen euch, eine gute Beratung im Fachhandel in Anspruch zu nehmen.

Empfehlenswert sind Kameras, die nicht mit einem reinen Automatikmodus arbeiten, sondern darüber hinaus die Möglichkeit bieten, in die Bildgestaltung einzugreifen. Das kann durch die Auswahl verschiedener Motivprogramme passieren, die einem einen Großteil der Arbeit bereits abnehmen - z.B. einem Modus für Nahaufnahmen oder einer Einstellung für Panoramaaufnahmen – oder durch einen reinen manuellen Modus, in dem man Belichtungszeit und Blende von Hand einstellt. Dafür sollte man aber schon eine gewisse Fotoerfahrung haben, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Einstellung in welcher Situation angebracht ist.

Blende, Belichtungszeit? Böhmische Dörfer? Auch das erklären wir euch kurz. Die Blende an einer Kamera ist das, was die Iris am Auge ist – sie regelt den Lichteinfall. Ist die Blende weit geöffnet, fällt viel Licht auf das Bild, ist sie weiter geschlossen, ist der Lichteinfall geringer. Blendenwerte werden mit bestimmten Zahlen angegeben, z.B. 2.8, 3.5., 4.0, 5.6., 8 bis hin zu 16 oder 32 (je nach Kamera und Objektiv). Verwirrend ist dabei, dass eine große Nummer wie 32 nicht bedeutet, dass die Blende sehr weit geöffnet, sondern sehr weit geschlossen ist. Die Regel lautet deswegen: große Blende, kleine Zahl. Möchte ich, dass viel Licht ins Bild fällt, gleichzeitig aber der Hintergrund unscharf erscheint, muss ich mit großen Blenden arbeiten, z.B. 2.8.

Passend zur Blende wird mit der Belichtungszeit experimentiert, also dem Wert, der entscheidet, wie lange die Blende bei der Belichtung geöffnet wird. Achtung: Je länger die Belichtungszeit ist, umso mehr Licht fällt aufs Bild, gleichzeitig ist das Risiko aber auch größer, dass das Motiv verwackelt wird. Die Kunst besteht also darin, das perfekte Zusammenspiel aus Blende und Belichtungszeit zu finden.

Arbeit mit MotivprogrammenKeine Angst, wenn es nicht sofort klappt! Der Umgang mit Blende und Belichtung ist eine Kunst, die man nicht von jetzt auf gleich lernt. Ein Fotokurs kann für das Verständnis sehr hilfreich sein, danach braucht ihr eine Menge Übung und Experimentierfreude, bis das Gefühl für das perfekte Bild vorhanden ist. Die modernen Kameras machen es uns da zum Glück schon eine ganze Menge einfacher.

Wer nicht im Vollautomatikmodus fotografiert, hat auch die Möglichkeit, z.B. nur die Blende von Hand auszuwählen und die Kamera die richtige Belichtungszeit bestimmen zu lassen. Dieser Modus nennt sich bei den meisten Kameras "AV". Da es bei den Fotos von genähten Werken oft sehr schön aussieht, wenn das genähte Kleidungsstück im Vordergrund scharf ist, der Hintergrund aber in eine sanfte Unschärfe zerfließt, macht es Sinn, sich mit dem Modus "AV" – falls an der Kamera vorhanden – näher zu beschäftigen. Hier kann man sich gut für eine große Blende (wir erinnern uns: kleine Zahl!) entscheiden und sein Kunstwerk entsprechend in Szene setzen.

Wie ein Bild zum Hingucker wird: Der richtige Bildaufbau

Widmen wir uns nun dem nächsten Thema – dem richtigen Bildaufbau. Denn Bild ist nicht gleich Bild – und auch, wenn das Motiv gleich ist, entscheidet sich oft schon über Kleinigkeiten, ob der Betrachter ein Bild ansprechend findet oder nicht. Entscheidend ist bei einem guten Nähfoto nicht nur das Motiv an sich – sondern auch die Art und Weise, wie ein Kleidungsstück präsentiert wird.

Der goldene SchnittZunächst ein paar Worte zum Bildaufbau an sich. Wenn ihr persönlich an Bilder denkt, die ihr ansprechend findet – wo befindet sich auf diesem Bild das Hauptmotiv? Genau in der Mitte – oder möglicherweise nach links oder rechts (bei querformatigen Bildern) oder nach oben und unten (Hochformat) versetzt? Eine gute Orientierung liefert dabei etwas, was man in der Fotografensprache den "goldenen Schnitt" nennt. An dieser Stelle könnten nun komplizierte Berechnungsformeln stehen, was der goldene Schnitt ist und wie man ihn mathematisch erzeugt. Wir beschränken uns aber auf eine simple Erklärung: Als interessant werden solche Bilder empfunden, bei denen sich das Hauptmotiv auf einer der seitlichen bzw. oberen und unteren Achsen befindet. Die Grafik nebenan soll euch dies ganz einfach verdeutlichen. Wenn ihr die schwarzen Linien als grobe Orientierung für die Platzierung des Hauptmotivs nehmt, ist die Wahrscheinlichkeit schon einmal sehr hoch, dass der Betrachter ein Bild als schön bezeichnet.

Arbeit mit BildachsenAuf Sewunity gibt es zahlreiche Beispiele von Bildern, bei denen – bewusst oder unbewusst – genau mit dem Goldenen Schnitt gearbeitet wurde. Bei diesem Mützenbild (links) ist das sehr gut zu erkennen: Das Hauptmotiv befindet sich seitlich. Hätte die Fotografin das kleine Model nicht an die Seite, sondern auf die Bildmitte gesetzt – das Bild wäre gleich deutlich weniger ausdrucksstark und harmonisch. Mit dieser einfachen Regel im Hinterkopf lassen sich viele normale Motive spannend gestalten und inszenieren.

Fotogestaltung durch AchsenAuch auf dem Bild der Dame mit dem Schalkragen (rechts) wurde das Motiv genau achsengemäß positioniert. Das Bild wirkt luftig und das genähte Werk kommt trotzdem gut zur Geltung. Wäre dieser Effekt auch erreicht worden, wenn die Dame genau in der Mitte des Bildes stehen würde? Vermutlich nicht.


Das Foto vom Teppich: Bildgestaltung

Genauso wichtig wie die Frage nach dem Bildaufbau ist die Entscheidung: An welchem Ort präsentiere ich mein genähtes Werk? Den Klassiker kennen wir alle - und deswegen stammen die nun angeführten Bildbeispiele auch allesamt von Mitgliedern der Sewunity-Redaktion ;) - : Das fertig genähte Kleidungsstück wird ausgebreitet auf den Boden gelegt und mit der Kamera von oben fotografiert. Natürlich freuen wir uns bei Sewunity auch über solche Fotos (wie wir uns generell über JEDES Foto freuen, das ihr bei uns einstellt!!!) und man kann daran grundsätzlich erkennen, wie ein Schnitt genäht aussieht. Aber mal ehrlich: So richtig schön ist das nicht.

So eher nichtViele von euch veröffentlichen ihre Fotos nicht nur bei Sewunity, sondern auch im eigenen Blog oder auf Facebook. Hier besteht natürlich der Wunsch, dass die Fotos von möglichst vielen Menschen betrachtet werden. Auch für diesen Zweck sind Teppichfotos sicher nicht die erste Wahl. Achtet deswegen bei der Inszenierung eures Werkes darauf, dass der Hintergrund stimmig ist. Sieht man im Hintergrund ein komplettes Wohnzimmer mit Bügelbrett, halbvollem Wäschekorb und dem alltäglichen Familienchaos im Hintergrund, dürfte die Bereitschaft des Betrachters, sich mit dem Bild näher auseinanderzusetzen, eher gering sein. Dazu kommt eine wichtige Regel, die auch schon für die Produktion gilt: Gut gebügelt ist nicht nur schon halb genäht – gut gebügelt ist auch schon halb fotografiert. Kurzum: Versucht, dass das zu fotografierende Objekt möglichst ordentlich aussieht und nicht so, als hättet ihr es zuvor eine Nacht zum Schlafen getragen. Auch das macht schon eine Menge aus.

... so auch nicht.Natürlich kann man die Passform eines Kleidungsstückes als Betrachter am besten abschätzen, wenn man es am Objekt sieht, es auf dem Foto also getragen wird – egal, ob von einem Kind oder einem Erwachsenen. Gleichzeitig ist es verständlich, dass nicht jeder sich selbst oder seine Kinder - dazu später noch mehr - im Internet präsentieren möchte. Doch zwischen "Wir legen ein Kleidungsstück auf den Teppich" und "Wir machen ein perfektes Shooting mit unseren Kindern" gibt es noch unzählige andere Möglichkeiten. Einen großen Unterschied für den Betrachter ergibt sich bereits, wenn das Kleidungsstück nicht liegend, sondern hängend präsentiert wird – auf einem Kleiderbügel. Auch dabei sollte nicht vergessen werden, auf den Hintergrund zu achten. Natürlich liegt es nahe, den Bügel an den Kleiderschrank zu hängen – machen wir ja auch so gerne, wenn wir ein Kleidungsstück schnell wieder anziehen möchten. Der Reiz für den Betrachter hält sich dadurch jedoch möglicherweise in Grenzen.

Kleid auf dem BügelÜberlegt, ob es nicht andere Orte gibt, an denen das Kleidungsstück besser zur Geltung kommt – zum Beispiel vor einem schönen Hintergrund im Garten oder vor einer ansprechend gestrichenen Wand. Auf den Fotos erkennt ihr den Unterschied.

Foto auf der SchneiderpuppeEine gute Möglichkeit, seine Nähwerke zu präsentieren, ohne selbst vor die Kamera zu treten, bietet eine Schneiderpuppe. Einfache Schneiderpuppen für Kindergrößen sind bereits ab 30 Euro im Internet zu bekommen und sind gleichzeitig ein hübschen Accessoire für das eigene Nähzimmer. Der Nachteil besteht darin, dass eine Schneiderpuppe immer nur eine gewisse Größenbandbreite abdeckt und nicht für jedes Kleiderstück passend ist. Dazu kommt, dass jemand, der regelmäßig Werke für Kinder und Erwachsene zeigen möchte, dann gleich mal zwei Puppen besitzen müsste – und das geht auch ins Geld.

Eine sehr beliebte und schöne Möglichkeit, seine Werke zu präsentieren, bieten professionelle Fotohintergründe, die es ebenfalls schon für nicht allzu viel Geld im Internet gibt. Gerade professionelle Nähblogger nutzen diese oft und gerne, um ihre Bilder zu gestalten. Allerdings haben auch diese wieder einen nicht unwesentlichen Nachteil: Sie benötigen viel Platz – oder sie müssen ständig ab- und wieder aufgebaut werden. So müsst ihr euch vor einer möglichen Anschaffung erst einmal die Frage stellen, ob sich der Kauf wirklich lohnt beziehungsweise der nötige Platz vorhanden ist, um die Ausrüstung anschließend auch wieder gut zu verstauen.

Aufnahme draußenEine ganz wichtige Rolle spielt auch das Thema Licht. Das beste Fotolicht gibt es ganz umsonst draußen in der Natur – deswegen empfiehlt es sich, professionelle Bilder nach Möglichkeit nicht in den eigenen vier Wänden, sondern im Park, im Garten, am See zu machen, Hauptsache draußen. Doch auch hier warten Herausforderungen. Sonnenlicht sorgt für eine schöne Farbgebung, allerdings wirft zu direktes Sonnenlicht auch Schatten. Ideal zum Fotografieren im Sommer sind deswegen der frühere Morgen oder der späte Nachmittag. Hier ist das Licht meistens am schönsten. Soll das Foto drinnen entstehen, muss das Licht ebenfalls passen. Vorsichtig bei der Arbeit mit dem Blitzlicht. Oft entstehen die schöneren Bilder, wenn das Motiv nicht direkt angeblitzt wird, sondern mit dem so genannten indirekten Blitz gearbeitet wird – der Blitz richtet sich dabei an die Zimmerdecke. Voraussetzung dafür ist allerdings der Besitz einer professionellen Spiegelreflexkamera mit entsprechendem Aufsteckblitz. Einfache digitale Kameras bieten diese Möglichkeit leider nicht.

Bildbearbeitung am PC

Am Ende eines jeden Shootings steht heutzutage dann noch die Bildauswahl und Bildbearbeitung am PC. Die Möglichkeit, unsere Fotos digital optimieren zu können, hat viele Vorteile – sie hat aber auch viele Nachteile. Auf der einen Seite ist es reizvoll, mit verschiedenen Filtern und Reglern zu spielen und dem Bild dadurch einen ganz eigenen Look zu bieten. Auf der anderen Seite verleiten die vielen Möglichkeiten aber auch dazu, es zu übertreiben und aus einem schönen Bild ein überzeichnetes Kunstobjekt zu machen. Hier muss jeder selbst für sich entscheiden, an welcher Stelle die persönliche Bearbeitungsgrenze erreicht ist.

Bildbearbeitung am PCDas bekannteste Programm, um Bilder am PC zu bearbeiten, ist Photoshop. Es gibt nichts, was dieses Programm nicht kann – es ist allerdings auch entsprechend teuer und man muss sich einarbeiten. Für eine gute Bildbearbeitung ist die einfache Version, nämlich Photoshop Elements, schon vollkommen ausreichend. Dieses Programm gibt es ab rund 60 Euro. Wer nur hin und wieder Fotos bearbeitet, muss jedoch gar nicht so tief in die Tasche greifen. Komplett kostenlos ist online das Programm Gimp erhältlich. Es bietet nicht die große Funktionsvielfalt wie Photoshop, reicht für eine gute Bearbeitung aber vollkommen aus. Wer gerne mit kreativen Filtern arbeitet und spielt, ist mit einer reinen Online-Bearbeitung ebenfalls gut beraten. Sehr bekannt und verbreitet ist dazu das Online-Tool "Picmonkey". Bereits in der abgespeckten Gratisversion steht damit online eine Vielzahl von Bearbeitungsmöglichkeiten und Funktionen zur Verfügung, mit denen man aus eher flachen Bildern noch eine Menge herausholen kann. Auch der kreative Zuschnitt (wir erinnern uns hier wieder an den goldenen Schnitt!) ist damit möglich.


Ein offenes Wort: Kinderfotos im Internet

Zum Schluss möchten wir noch auf ein wichtiges Thema eingehen, das in einem Artikel wie diesem leider auf keinen Fall fehlen darf. Es geht um die Veröffentlichung von Kinderfotos im Internet. Darf ich ein Foto meines Kindes der ganzen Welt zugänglich machen? Mache ich meinem Kind damit eine Freude? Wird es eines Tages stolz darauf sein? Oder kann ich ihm massiv schaden? Es peinlich berühren?

Wir alle wissen nur zu gut, dass sich im Internet nicht nur gute Geister tummeln, sondern es leider Menschen gibt, die Fotos von kleinen Kindern, ganz besonders von kleinen Mädchen, sehr ansprechend finden. Gerät das Foto eines Kindes in die falschen Hände, kann das gravierende Folgen haben und der Schaden ist nicht wieder gutzumachen. Gleichzeitig ist das Risiko, dass das Bild von einem Kind, das ein selbstgenähtes Kleidungsstück trägt, für einen Kinderschänder attraktiv sein könnte, doch wiederum überschaubar. Aus diesem Grund kann sich die Frage: "Zeige ich mein Kind nun oder nicht?" auch nur jeder ganz individuell beantworten.

DetailaufnahmeDennoch möchten wir euch bitten, wachsam zu sein. Fotos von Kindern in selbstgenähter Unterwäsche sollten vielleicht doch nicht der ganzen Welt gezeigt werden – Bilder, die allzu freizügig sind und zu intensive Einblicke bieten, ebenfalls nicht. Ihr entscheidet selbst, wann die Grenze für euch überschritten ist. Geht es jedoch darum, ein gutes, ansprechendes Foto von einem selbstgenähten Objekt zu zeigen, geht das dann doch am besten am Kind selbst. Natürlich ist es eine Möglichkeit, das Gesicht des Kindes zu verpixeln oder mit einem Aufkleber zu versehen, damit keine individuelle Personenzuordnung erfolgen kann. Damit erfolgt jedoch eine große Ablenkung vom Hauptmotiv, die Bildsprache wird gestört - und auch Designer, die zum Probenähen aufrufen, sehen sie oft nicht so gerne.

Kinderaufnahme ohne GesichtEine gute Alternative dazu besteht jedoch darin, das Bild so aufzubauen, dass Wert auf Details gelegt wird, das Gesicht des Kindes aber nur in Ansätzen oder gar nicht gezeigt wird. Seid kreativ! Wechselt die Perspektive! Lasst eure Kinder einfach spielen, anstatt sie vor einen Hintergrund zu stellen – und fangt dabei das genähte Kleidungsstück aus größter Nähe ein. Ist am Ende der Fotosession noch zu viel Kind auf dem Bild, kommen wieder die oben bereits vorgestellten Bildbearbeitungsprogramme zum Einsatz. Damit kann man ein Bild so zuschneiden, dass die Perspektive stimmt und die Persönlichkeitsrechte des Kindes gewahrt werden.Links und rechts seht ihr zwei gute Beispiele dafür.

Mut zur Kreativität

Am Ende bleibt uns nur noch eins übrig: euch Mut und Abenteuerlust zu wünschen – nicht nur beim Nähen, sondern auch beim Fotografieren. Lauft mit offenen Augen durch die Welt, betrachtet die Bilder, die andere gemacht haben, denkt darüber nach, welche Bilder ihr selbst als schön und ansprechend empfindet und welche nicht und traut euch, die Perspektive zu wechseln und einfach zu experimentieren. Seid nicht traurig, wenn es eine Weile dauert, bis euch ein Foto so richtig gut gefällt – schließlich sind die ersten 1000 Bilder immer die schlechtesten. Und keine Sorge: Wir bei Sewunity freuen uns über jedes Bild von selbstgenähten Werken. Denn schließlich sind wir bei einem Punkt ganz sicher: Hinter jedem Nähbild steckt ein verdammt kreativer Mensch.