Praktischer Helfer beim Dirndlnähen: Kräuselband

Viele kleine Fältchen am oberen Bund sind das besondere Kennzeichen vieler Dirndlschürzen. Wer das so genannte "Stifteln" in traditioneller Handarbeit durchführen möchte, braucht viel Geduld und Fingerspitzengefühl. Zum Glück gibt es einen praktischen Helfer, der diesen Prozess deutlich abkürzt. Worum es sich dabei handelt, erfahrt ihr hier.
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KräuselbandViele kleine Fältchen am oberen Bund sind das besondere Kennzeichen vieler Dirndlschürzen. Wer das so genannte "Stifteln" in traditioneller Handarbeit durchführen möchte, braucht viel Geduld und Fingerspitzengefühl. Zum Glück gibt es einen praktischen Helfer, der diesen Prozess deutlich abkürzt. Worum es sich dabei handelt, erfahrt ihr hier.

Ein besonderes Kennzeichen vieler Dirndlschürzen sind die vielen kleinen Fältchen am oberen Bund, die so genannten "Stiftel". Sie von Hand zu erstellen, ist ein aufwendiger Prozess, den man "stifteln" nennt. Wendet man diese alte und traditionsreiche Handarbeitstechnik an, benötigt man dazu im Normalfall ein so genanntes "Hanselband", das es je nach gewünschter Optik in verschiedenen Breiten gibt. Die Rückseite dieses Bandes ist mit kleinen Karos versehen, in die man Reihe für Reihe von Hand am oberen Rand der Dirndlschürze Garn, bevorzugt Knopflochgarn, einzieht. Wie beim klassischen Kräuseln bleiben am Anfang und Ende lange Fäden stehen, an denen man am Ende zieht. So zieht sich der Stoff zusammen und es entstehen die gewünschten, kleinen Fältchen.

Klingt aufwendig? Ist es auch. Doch zum Glück hält die Nähwelt bekanntermaßen immer wieder kleine Helfer bereit, die das Leben einfacher machen – und so ist es auch in diesem Fall. Für jeden, der das kleinteilige Stifteln per Hand scheut, gibt es elastisches Kräuselband, wie es oben im Bild zu sehen ist. Das Band ist für die Schürzenproduktion bereits bestens vorbereitet: Sämtliche Gummizüge, die später zusammengezogen werden, sind hier nämlich bereits eingearbeitet.

Eingenähtes KräuselbandWer mit einem elastischen Kräuselband Fältchen erstellen möchte, muss das Band also nur noch auf die Rückseite des oberen Randes der Dirndlschürze nähen - und zwar mit mehreren parallelen Nähten, immer zwischen den Bändern mit einem zur Schürze farblich passenden Garn im Geradstich. Dann nur noch an den Schnüren ziehen und schon entstehen mit wenig Aufwand die wunderbarsten Fältchen, die ihr euch vorstellen könnt. Eure Schürze soll etwas breiter oder schmaler sein? So lange die Seite noch nicht gesichert ist, könnt ihr die Breite von Hand ganz einfach variieren und die Fältchen zusammenschieben. Achtung: Damit ihr euch die Schnüre nicht aus dem Band zieht, ist es wichtig, sie auf der einen Seite vor dem Ziehen bereits fest zu verknoten. Hat die Schürze am Ende die gewünschte Breite, können auch auf der anderen Seite Knoten gesetzt werden.

Gestiftelte DirndlschürzeKräuselband erhaltet ihr für im Schnitt rund 2,50 Euro der Meter in gut sortierten Handarbeitsgeschäften. In Süddeutschland, vor allem in Bayern, wird es in der Regel vorrätig sein, Händler in anderen Regionen werden es euch mit Sicherheit bestellen können. Auch online gibt es zahlreiche Bezugsquellen. Praktisch ist, dass es das Band nicht nur in weiß sondern auch in schwarz gibt. So kann je nach Schürzenfarbe das am besten passende Band ausgewählt werden.

Unser Fazit: Ein Dirndl zu nähen ist mit viel Arbeit verbunden. Da die Gesamtproduktion ohnehin langwierig ist und viele Stunden dauert, ist es nur legitim, es sich hier und da etwas leichter zu machen. Kräuselband sorgt mit seiner einfachen Anwendung dafür, dass sich der Fältchenbund einer Schürze exakt und mit überschaubarem Aufwand erstellen lässt und ist damit sehr empfehlenswert.