Fundstück der Woche: Fertige Ösen zum Aufnähen

Sie geben Hoodies den letzten Schliff und machen gerne das Quäntchen "perfekt" aus: die Ösen, durch die die Kapuzen- oder Kragenkordel gezogen wird. Doch viele Näher*innen stehen mit den kleinen Metallringen auf Kriegsfuß. Entweder fängt das schon mit dem Einschlagen an oder nach einiger Zeit der Benutzung reißen die Ösen trotz Verstärkung aus ... Immer wieder sind uns in letzter Zeit fertige Ösen-Aufnäher aus SnapPap oder (Kunst)Leder begegnet, die Hilfe bei Ösenproblemen versprechen. Doch wie funktioniert das? Wir haben die Gelegenheit genutzt, die Ösen für euch zu testen.
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Sie geben Hoodies den letzten Schliff und machen gerne das Quäntchen "perfekt" aus: die Ösen, durch die die Kapuzen- oder Kragenkordel gezogen wird. Doch viele Näher*innen stehen mit den kleinen Metallringen auf Kriegsfuß. Entweder fängt das schon mit dem Einschlagen an oder nach einiger Zeit der Benutzung reißen die Ösen trotz Verstärkung aus ... Immer wieder sind uns in letzter Zeit fertige Ösen-Aufnäher aus SnapPap oder (Kunst)Leder begegnet, die Hilfe bei Ösenproblemen versprechen. Doch wie funktioniert das? Wir haben die Gelegenheit genutzt, die Ösen für euch zu testen.

Fertige Ösen im Set

Susanne, der kreative Kopf hinter kleinerspatz, verkauft nämlich nicht nur wunderschöne Schnittmuster, sondern sie betreibt auch einen Materialshop, in dem sie unter anderem komplette Sets mit fertigen Ösen anbietet. Und sie war sofort bereit, uns eine Auswahl zum Testen zur Verfügung zu stellen - vielen Dank dafür!

Im Set sind - je nachdem, welches Set man wählt - neben den fertigen Ösen auf verschiedenformigen Patches auch Kordelenden, "Fliegen" für Taschenenden und ausgestanzte Labels zum Selber-Beschriften enthalten. Man kann zwischen silbergrauem und goldbraunem SnapPap wählen, sodass viele verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten für Hoodies und andere Kleidungsstücke möglich sind.

Die Technik hinter den fertigen Ösen ist die, dass Ösen mit einem Innendurchmesser von 10 mm fest auf einem Stück SnapPap angebracht werden. Dabei kann man zwischen verschiedenen Formen wählen - das SnapPap kann, da es stabil ist und nicht franst, problemlos ausgestanzt werden. Die Verarbeitung der von uns getesteten Ösen ist sehr sauber und macht einen stabilen Eindruck.

Wie bei "normalen" Ösen ist es auch bei den fertigen Modellen sehr wichtig, dass man die korrekte Position bestimmt und sich dann auch daran hält. Wenn man die Ösen ganz normal, also zum Durchziehen einer Kordel, verwenden möchte, muss man die Position markieren und an den entsprechenden Stellen ein kleines Loch in den Stoff schneiden. Nun die Aufnäher an der richtigen Stelle platzieren und mit einem etwas weiter gestellten Geradstich festnähen.

angenähte Ösen

Da sich SnapPap nicht problemlos mit Stecknadeln befestigen lässt, habe ich gute Erfahrungen gemacht, indem ich die Ösenpatches mit einem kleinen Stück Stylefix fixiert habe. So verrutscht beim Annähen nichts, was ja gerade bei den eckigen Patches wichtig ist, denn wenn der Patch schief sitzt, ist aller professioneller Look dahin.

Das Annähen geht problemlos, auch die Jerseynadel gleitet sauber durch das SnapPap. Ich habe bei den Blumen-Patches zum Annähen den Reißverschlussfuß der Nähmaschine benutzt, da ich so recht nah an der Öse herumnähen konnte. Bei den rechteckigen Patches ist das vielleicht nicht genauso notwendig, kann aber bei einer sauberen Naht helfen.

Und auch die Optik hat mich überzeugt. Die sauberen Patches sind ein hübscher Eyecatcher und geben dem Nähwerk einen professionellen Anstrich. Ich hatte ja ein wenig befürchtet, dass man das ausgeschnittene "Loch", durch das die Kordel geführt wird, sieht - doch das ist nicht der Fall. Übrigens ist der Durchmesser mit 10 mm auch weit genug, um eine Kordel nach dem Nähen problemlos mit einer Sicherheitsnadel durchfädeln zu können.

Fake-Kordel

In der Anleitung ist beschrieben, dass sich die fertigen Ösen auch wunderbar für die Anbringung von Fake-Kordeln eignen - das ist natürlich besonders für Kinderkleidung interessant, wo man ja aus Sicherheitsgründen gerne auf lange Kordeln verzichtet. Dazu wird in den Stoff kein Loch geschnitten, sondern zuerst ein Stück Kordel mit einer kleinen Zickzackraupe angenäht. Dann wird der gewählte Kordelpatch über die Kordel gefädelt und mit einem Geradausstich auf dem Stoff befestigt.

Von dieser Art, die Patches zu verwenden, bin ich auch mehr als begeistert. So kann man Fake-Kordeln auch noch an bereits fertigen Kleidungsstücken anbringen und jederzeit einen tollen optischen Effekt erzeugen.

Mein Fazit: Ich stand den fertigen Ösen ehrlich gesagt eher skeptisch gegenüber, weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie das - vor allem bei echten Kordeln - halten soll. Aber es war wie so oft: Probieren geht über studieren, und ich habe mich gerne überzeugen lassen, dass die Verarbeitung sowohl problemlos als auch sauber und stabil ist. Hier werden sicher in Zukunft auch öfter solche schönen Helferlein Verwendung finden!


Die Ösen-Sets von kleinerspatz erhaltet ihr bei etsy. Ihr könnt zwischen verschiedenen Ausführungen und Farben wählen.

Die Ösen wurden uns für diesen Test kostenlos zur Verfügung gestellt. Dafür danken wir herzlich!