Damen, Herren, Kinder, Pullis, Hosen, Accessoires - es gibt nichts, was das Label drei eMs nicht in seinem Portfolio bereithalten würde. Heute besucht uns Manja, der kreative Kopf hinter den drei eMs, im Nähcafé und erzählt uns, wie so ein E-Book entsteht, wie ihr "erstes Mal" an der Nähmaschine abgelaufen ist und womit sie bis heute auf Kriegsfuß steht.
Sewunity: Liebe Manja, willkommen in unserem Nähcafé! Danke, dass du dir Zeit für unsere Fragen nimmst. Wo bist du denn gerade?
Manja: Ich freu mich auch dabei zu sein Ich bin wie fast jeden Vormittag in meinem Büro/Atelier, arbeite an neuen E-Books oder verpacke Kundenbestellungen.
Und wenn du es dir wünschen könntest, wo wärst du gerade gerne?
Ich bin sehr glücklich und zufrieden mit dem, was ich mache und kann mir nichts Besseres vorstellen. Natürlich wäre ich jetzt gern am Meer irgendwo im Süden. Am liebsten in Italien.
Der Herbst ist ja traditionellerweise eine kreative Jahreszeit. Kastanien, bunte Blätter, Früchte – wird im Hause drei eMs auch gebastelt oder nur genäht?
Nein, es wird nicht nur genäht Kastanien stehen gerade hoch im Kurs. Die werden mit großer Freude gesammelt und später damit gebastelt. Ganz klassisch Männchen oder Igel mit Streichhölzern.
Wo wir es gerade vom Nähen haben: Erzähl doch mal, wie das alles bei dir angefangen hat. Seit wann bist du vom „Nähvirus“ infiziert?
Ich hab schon sehr früh meine kreative Ader entdeckt. Aber es hat sehr lang gedauert, bis ich wirklich wusste, wohin die Reise geht. Ich habe ganz klassisch eine Ausbildung gemacht und später noch den Fachwirt. Eine ganz solide Ausbildung, was mir aber gerade beim Büro-/Schreib-/ und Steuerkram sehr zugute kommt! Wie bei so vielen kam das Nähen dann erst in der Elternzeit, das ist nun schon 7 Jahre her.
Kannst du dich noch an dein allererstes Mal erinnern? Was hast du genäht?
Oh ja. Ich hab mir eine ganz günstige Maschine beim Discounter gekauft und habe ein Utensilo aus uraltem Stoff genäht. Danach war ich infiziert! Obwohl das Utensilo echt nicht vorzeigbar war und ich sehr schnell meine günstige Maschine gegen eine Pfaff Ambition eingetauscht habe.
Und wer hat dir alles gezeigt? Woher kam die Initialzündung?
Wenn ich so an meine Mama und Oma zurückdenke, wurde mir die Kreativität wohl schon in die Wiege gelegt.
Ganz am Anfang habe ich aber mehrere Nähkurse besucht, und nun bilde ich mich auch ständig über Kurse/ Videokurse/Bücher weiter.
Dein Label drei eMs bietet ja wirklich für jeden Näher und jede Näherin etwas. Egal, ob man Kleidung für Damen, süße Kinderklamotten, Taschen, Accessoires oder sonst was nähen will – bei dir wird man fündig. War das von Anfang an so geplant? Aus welchem Anlass entstand dein erster eigener Schnitt?
Das mit den Schnitten kam nach und nach ... Zuerst waren nur Kinderschnitte geplant, da die in der Erstellung auch viel einfacher sind. Irgendwann hab ich mich auch an Erwachsenenschnitte getraut. Und so nahm das seinen Lauf
Wie es zu meinem ersten Schnitt kam? Ich hatte mir ganz am Anfang auch E-Books und Zeitschriften gekauft und unheimliche Schwierigkeiten, diese zu verstehen. Oft waren diese für Anfänger nicht gut erklärt oder hatten zu wenig Bilder. Das war dann der Startschuss, selber E-Books zu erstellen, die vor allem anfängertauglich sind.
Und hast du dann auch gleich beschlossen, aus dem Nähen einen Beruf zu machen? Seit wann verkauft drei eMs Schnittmuster?
Ich habe mich im Januar 2013 selbstständig gemacht und mein Ziel war es von Anfang an, mein Hobby zum Beruf zu machen. Am Anfang war es aber nur mit genähten Sachen geplant. Nun habe ich mein Sortiment auf E-Books, meine erste Eigenproduktion, Schmuck, Bügelbilder etc. im eigenen Onlineshop ausgebaut.
Plauder doch bitte mal ein bisschen aus dem Nähkästchen. Woher kommen deine Ideen? Was inspiriert dich?
Meine Ideen kommen bei einem Spaziergang im Wald, auf dem Spielplatz oder bei einem Stadtbummel. Meist sind es 2-3 Teile die ich dann im Kopf kombiniere, und daraus entsteht ein Schnitt.Natürlich kommt es auch vor, dass es im Kopf richtig toll aussieht, ich mich an die Maschine setzte und danach feststelle, dass es für die Tonne ist . Aber das gehört dazu!
Und wie wird aus der Idee dann ein echtes E-Book mit dem „drei eMs“-Label?
Die Idee wird auf Papier gebracht. Dann nehme ich Probestoff und ein Prototyp entsteht . Der wird dann so lange verfeinert, bis der Schnitt meinen Vorstellungen entspricht. Danach wird der Schnitt digitalisiert, ich schreibe die Anleitung und das Probenähen kann beginnen. Und bis das soweit ist, können schon gut ein paar Monate vergehen.
Worauf legst du bei der Entwicklung und Gestaltung deiner E-Books besonderen Wert? Was macht für dich ein gutes E-Book aus?
Es soll verständlich sein! Da ich selber totaler Nähanfänger war und mir es unheimlich schwer gefallen ist, verschiedene Anleitungen zu verstehen, hat das oberste Priorität.
Mir war und ist es wichtig, das die Anleitung einen klaren, strukturierten Aufbau hat und mit vielen Bildern detailliert beschrieben ist.
Die Nähszene wird ja gefühlt immer größer und unübersichtlicher. Schaust du beim Arbeiten auch nach links und rechts und suchst nach Trends oder setzt du einfach deine Ideen um?
Am liebsten setzte ich meine Ideen um. Ich schaue natürlich auch mal nach links und rechts. Aber hauptsächlich um zu prüfen, ob es meine Idee in irgendeiner Art schon gibt. Das Rad wird ja leider nicht neu erfunden und eine Hose hat ja nun mal nur zwei Beine. Aber auch ein paar Mädels aus meinem Team geben mir ab und an Input für neue Schnitte. Da sind schon ganz tolle Projekte entstanden.
Hast du eigentlich überhaupt Zeit, privat zu nähen? Hast du einen Lieblingsdesigner? Und was ist, abgesehen von deinen eigenen, dein Lieblingsschnittmuster?
Nein Die Zeit hab ich leider so gut wie nicht.
Einen Lieblingsdesigner hab ich nicht Hört sich sicher total langweilig an.
Ich muss gestehen, WENN ich Zeit zum Nähen finde, nur noch meine Schnitte nähe.
Und gibt es auch noch eine nähtechnische Herausforderung, der du dich bislang nicht gestellt hast? Wovor hast du Respekt?
Haha, jaaaaa, ich gestehe: Mit Reißverschlüssen stehe ich auf Kriegsfuß Da wird es wohl nie ein E-Book dazu geben. Obwohl man ja niemals Nie sagen sollte.
Und wofür würdest du am liebsten mal einen Schnitt entwickeln?
Ich hab schon vieles gemacht. Aber die Männer kommen immer noch zu kurz. Da steht in der Zukunft aber noch einiges auf dem Plan.
Bei Sewunity werden die Schnittmuster von unseren Usern nach einem Fünf-Sterne-System bewertet. Lass uns den Spieß doch einmal umdrehen – wie viele Sterne würdest du an Sewunity verleihen, und warum?
Fünf Sterne, weil ich euch schon länger beobachte und ihr das alles mit viel Liebe und Mühe umsetzt
Zum Abschluss wollen wir mit dir noch ein kleines Spiel spielen. Wir nennen dir zwei Begriffe und du sagst, welcher besser zu dir passt!
Rollschneider oder Schere? Schere
E-Book oder Papierschnitt? E-Book
Webware oder Maschenware? Maschenware
Nähkurs oder Autodidakt? Autodidakt
Overlock umfädeln oder immer mit derselben Farbe nähen? Mit derselben Farbe nähen
Onlineshopping oder Stoffgeschäft? Onlineshopping
Couch oder Laufschuhe? Laufschuhe
Kaffee oder Tee? Tee
Liebe Manja, vielen lieben Dank für deinen Besuch bei uns!