Interview der Woche: Maria von Mialuna

Wer auf der Suche nach Schnittmustern für Damen, Herren und Kindern ist, kommt an einem Namen nicht vorbei: mialuna. Hinter dem Label verbirgt sich Maria aus Lübeck. Heute ist sie ins Sewunity Nähcafé gekommen, um uns ein bisschen über ihre Arbeit als Schnittmuster-Designerin zu erzählen.
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Wer auf der Suche nach Schnittmustern für Damen, Herren und Kindern ist, kommt an einem Namen nicht vorbei: mialuna. Hinter dem Label verbirgt sich Maria aus Lübeck. Heute ist sie ins Sewunity Nähcafé gekommen, um uns ein bisschen über ihre Arbeit als Schnittmuster-Designerin zu erzählen. Mialuna Logo

Sewunity: Liebe Maria, dein Label mialuna steht für schicke Kleidungsstücke für Frauen, Kinder und auch Männer. Bei Sewunity bekommen deine Schnitte durchweg Bestnoten. Woher nimmst du die Ideen für immer neue Schnittmuster?

Maria: Die meisten Ideen entstehen aus der Notwendigkeit heraus. Wenn ich mir ein neues Oberteil wünsche, hab ich konkrete Vorstellungen, wie es sitzen soll, und so fängt alles an. Oft wälze ich die Idee dann einige Zeit, bis ich das Gefühl habe, das ist es jetzt.

Aber wie hat alles angefangen? Seit wann nähst du selbst, und was hat dich dazu gebracht, selbst Schnitte zu entwerfen?

Ich nähe seit 2009. Angefangen hat alles damit, dass ich im Internet auf der Suche nach bunter Kleidung für meine damals dreijährige Tochter war. Dabei bin ich auf divere Nähblogs und Farbenmix gestoßen. Es hat nicht lange gedauert, und ich habe mir die erste Nähmaschine und Stoffe gekauft. Von da an war ich infiziert mit dem Nähvirus. Mein Tochter war schon immer eher schmal gebaut, und da habe ich schon früh angefangen, Schnitte zu verändern und bald auch ganz eigene zu erstellen. Ich wollte schon damals Schnitte rausbringen, wusste nur nicht wie das konkret zu bewerkstelligen ist. Einige Jahre später habe ich einen Tipp erhalten und durch Zuspruch mehrerer Nähfreundinnen den Schritt gewagt, Pepe rauszubringen.

Als du 2009 mit dem Bloggen deiner genähten Werke begonnen hast, war es noch fast exotisch, Kinderkleidung selbst zu nähen. Heute erlebt die „Nähszene“ einen wahren Boom. Was meinst du, woran liegt das? Und wird der Boom anhalten?

Ich glaube, der Grund ist unser schneller und hektischer, von Terminen und Arbeit geprägter Lebensstil. Die Menschen brauchen einen Ausgleich. Und etwas Kreatives zu erschaffen ist ungemein befriedigend. Erst recht, wenn man am Ende noch etwas hat, was auch einen speziellen und praktischen Sinn erfüllt, wie es ein Kleidungsstück tut. Man sieht dann jeden Tag, was man geschaffen hat, und das gibt einem ein gutes Gefühl. Ja, ich denke so fünf bis zehn Jahre wird dieser Boom bestimmt noch anhalten, vielleicht auch länger.

Dein erstes eigenes Schnittmuster war Pepe. Derzeit arbeitest du parallel an mehreren neuen Schnitten. Worauf legst du bei der Erstellung deiner Schnitte besonderen Wert, und was macht für dich ein gutes Schnittmuster bzw. E-Book aus?

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Passform. Ich versuche immer zu erreichen, dass ein Schnitt gut sitzt. Bei Kinderkleidung ist das etwas einfacher als bei Kleidung für Erwachsene. Ein gutes E-Book zeichnet sich durch eine übersichtliche und gut beschriebene Nähanleitung aus, auch der Schnittbogen sollte nicht zu unübersichtlich sein.

Und welches ist dein Lieblingsschnitt – mal abgesehen von deinen eigenen?

Ganz klar Bandito von Farbenmix.

Du bist ja nicht nur sehr erfolgreiche Designerin, sondern auch Mutter. Hast du eigentlich noch Zeit für Hobbys, die nichts mit dem Nähen zu tun haben?

Ja, ich versuche immer darauf zu achten, dass alle Bereiche des Lebens genug gelebt werden können. Das Nähen ist mein Haupthobby, aber ich lese auch unheinlich gern und gehe sehr gerne spazieren. Beides mache ich trotz Alltag regelmäßig.

Stell dir einmal vor, eine Freundin möchte mit dem Nähen beginnen. Welche Ratschläge würdest du ihr mit auf den Weg geben?

Ich würde ihr raten, sich im Internet umzusehen, zu schauen, was genau sie nähen mag, und sich dann gezielt Videos dazu anzugucken. Und dann auch direkt eine Nähmaschine und etwas Zubehör kaufen und starten. Nach dem Motto "Learning by Doing".

Gibt es eigentlich auch etwas, an das du dich selbst noch nicht gewagt hast? Welcher Herausforderung im Bereich Nähen möchtest du dich noch stellen?

Ich habe es bisher immer vermieden, Hosenreißverschlüsse nähen zu müssen. Das möchte ich irgendwann noch lernen.

Und magst du uns schon ein bisschen was über deine weiteren Pläne verraten? Welches Schnittmuster wird als Nächstes bei mialuna erscheinen?

Als Nächstes erscheinen ein Basic-Raglan-Schnitt für Männer und die Kinderversion des beliebten Lady-Shiva-Mantels.

Bei Sewunity bewerten die User deine Schnittmuster und verteilen Sterne. Drehen wir den Spieß doch einmal um: Wie viele Sterne würdest du Sewunity geben – und warum?

Unbedingt mit 5 Sternen. Ich finde die Idee wahnsinnig toll und auch die Seite finde ich super schön gestaltet und organisiert.

Zum Abschluss würden wir gerne noch ein kleines Spiel mit dir spielen. Immer zwei Begriffe stehen zur Auswahl – welcher trifft auf dich zu?

  • Rollschneider oder Schere? Beides
  • E-Book oder Papierschnitt? Ebook
  • Webware oder Maschenware? Maschenware
  • Nähkurs oder Autodidakt? Autodidakt
  • Ovi umfädeln oder immer mit der gleichen Farbe nähen? umfädeln
  • Onlineshopping oder Stoffgeschäft? onlineshopping
  • Couch oder Laufschuhe? Couch
  • Kaffee oder Tee? Kaffee

Liebe Maria, wir danken dir herzlich für das Gespräch!