Interview der Woche: Pauline von klimperklein

Sie gehört zu den ganz großen Stars der Nähszene und ihre E-Books erfreuen sich einem riesigen Bekanntheitsgrad: Pauline alias klimperklein entwickelt einfache, aber gleichzeitig variationsreiche Schnittmuster für Babys, Kleinkinder und Kinder. Im Gespräch mit Sewunity plaudert Pauline, die mit ihren mittlerweile fünf Kindern in Göttingen lebt, im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Nähkästchen.
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KlimperkleinSie gehört zu den ganz großen Stars der Nähszene und ihre E-Books erfreuen sich einem riesigen Bekanntheitsgrad: Pauline alias "klimperklein" entwickelt einfache, aber gleichzeitig variationsreiche Schnittmuster für Babys, Kleinkinder und Kinder. Im Gespräch mit Sewunity plaudert Pauline, die mit ihren mittlerweile fünf Kindern in Göttingen lebt, im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Nähkästchen.

Sewunity: Liebe Pauline, wer mit E-Books nähen lernen möchte kommt an einer E-Book-Marke einfach nicht vorbei: An klimperklein. Auch auf der ersten Seite von unserem Schnittmusterkatalog sind immer gleich mehrere Schnittmuster von dir gelistet, weil sie durch die Reihe beste Bewertungen bekommen. Wie fühlt es sich an, einer der Stars in der Nähszene zu sein?

Pauline: Ein Star? Hahaha, so fühlt es sich nicht an. Ich gebe jedoch stets aufrichtig mein Bestes, stecke sehr viel Arbeit in meine E-Books und ich freue mich, dass das offensichtlich gewürdigt wird.

Aber beginnen wir doch mal ganz am Anfang. Wie bist du dazu gekommen, selber Schnittmuster zu entwerfen und Anleitungen zu schreiben? Und wie fing deine eigene Nähkarriere an?

Ich habe schon als Kind genäht, in meiner Familie war das üblich. Mit meiner Mama habe ich Kleidung für die Barbiepuppen gestaltet, tolle Ballkleider aus Pailettenstoff und sogar einen Anzug für Ken. Ich habe immer wahnsinnig gerne gebastelt und eigene Kreationen entwickelt. Oft habe ich mir dabei vorgestellt, ich würde eine Anleitung oder ein Buch dazu verfassen. Später habe ich auch Kleidung für mich entworfen und nach der Geburt meines Großen auch für ihn. Dabei fand ich das Entwickeln von Schnittmustern immer besonders reizvoll. Als ich begonnen habe, meine Kreationen im Internet zu zeigen, kamen immer öfter Anfragen, ob ich die Schnitte nicht teilen wolle. Damals, 2010/2011, waren E-Books noch rar. Mit der Hilfe von Britta, der "Erbsenprinzessin" habe ich gemeinsam als erstes Projekt die „Coole Kappe“ umgesetzt. Kurz darauf habe ich mich mit den Ballerinapuschen und der Wendezipfelmütze getraut, die ersten ganz eigenen E-Books anzubieten.

Das Angebot an Schnittmustern im deutschen Markt wird nun immer größer. Was macht deiner Meinung nach ein gutes Schnittmuster bzw. ein gutes E-Book aus?

Ich finde, ein gutes E-Book sollte auch von Ungeübten umsetzbar sein, der Schnitt vor allem eine gute Passform haben und das gesamte E-Book ein Alleinstellungsmerkmal haben, das sozusagen seine Existenz in der Masse rechtfertigt.

Mal eben hinsetzen und ein E-Book schreiben geht vermutlich auch nicht. Wie viel Zeit umfasst bei dir der Prozess von der ersten Idee bis zum fertigen Schnitt?

Uh, das ist unterschiedlich und hängt vor allem auch davon ab, wieviel Zeit mir neben dem Alltagswahnsinn bleibt. Durchschnittlich würde ich sagen, sicher ein halbes Jahr bis Jahr, manchmal auch deutlich länger.

Auf Facebook kann man wunderbar verfolgen, dass du natürlich nicht nur E-Books erstellst, sondern auch aktiv selber nähst. Ganz besonders für deine beiden jüngsten Familienmitglieder, die erst wenige Monate alten Zwillinge. Was ist dein persönlicher Lieblingsschnitt – außer natürlich deinen eigenen?

Ich denke, das ist das Lieblingskleidchen der Erbsenprinzessin. So ein schöner, simpler und dabei pfiffiger Schnitt für Webware. Die kleinen Mädels haben noch keine, ich kann es aber kaum erwarten, sie damit auszustatten, sobald sie nicht nur liegen.

Bewundernswert ist, dass du ja nicht nur berufstätig bist, sondern gleichzeitig Mutter von mittlerweile insgesamt fünf Kindern. Wie gelingt es dir, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen?

Indem meine Priorität schon mal nicht auf einem ordentlichen Haushalt liegt, haha. Nein, ich habe ja das große Glück, meine Zeit frei einteilen zu können. Meist arbeite ich in kleinen Intervallen zwischendurch, vor allem zur Kita/Schul-Zeit und abends, wenn hier ab 20 Uhr Ruhe einkehrt.

Vermutlich bleibt da nicht mehr viel Zeit für andere Dinge – aber hast du auch Hobbys, die nichts mit dem Nähen zu tun haben?

Ich liebe eigentlich jede Art von Handarbeit, besonders das Stricken. Ich hoffe, dass ich zur Weihnachtszeit wie jedes Jahr wieder dazu komme.

Wie sieht es mit deinen Plänen für die Zukunft aus? Welcher Herausforderung möchtest du dich beim Nähen noch stellen?

Ich habe noch nahezu unendlich viele E-Book-Ideen. Ehrlich gesagt freue ich mich schon ein bisschen, wenn die Zwillinge in die Kita gehen und ich mich wieder ein paar Stunden am Stück in die Arbeit stürzen kann. Papierschnitte würde ich auch nach all den Jahren theoretischer Planung auch gerne angehen. Aber wie heißt es so schön: Gut Ding will Weile haben. Ich bin zum Glück ziemlich geduldig.

Zum Schluss noch eine Frage in eigener Sache: Auf Sewunity bewerten User deine Schnittmuster mit Sternen. Wie viele Sterne würdest du Sewunity geben – und warum?

5 Sterne, weil die Idee einfach klasse und vor allem respektvoll umgesetzt ist.

Vielen Dank für die Blumen! Am Ende möchten wir mit dir noch ein kleines Spiel machen. Wir geben dir jeweils zwei Begriffe zur Auswahl – und du wählst bitte den Begriff aus, der für dich persönlich am besten passt:

  • Rollschneider oder Schere? Rollschneider!
  • E-Book oder Papierschnitt? E-Book, wobei ich auch kein Problem mit Schnittbögen à la Ottobre habe.
  • Webware oder Maschenware? Maschenware
  • Nähkurs oder Autodidakt? Autodidakt
  • Overlock umfädeln oder immer mit der gleichen Farbe nähen? Unbedingt immer umfädeln!
  • Onlineshopping oder Stoffgeschäft? Onlineshopping (mangels Stoffgeschäft vor Ort)
  • Couch oder Laufschuhe? Couch
  • Kaffee oder Tee? Kaffee

Vielen Dank für das Gespräch!