In den Stars findet ihr diese Woche jede Menge Schnittmuster für coole Jacken aus Softshell. Die schützen vor Wind und Wetter - wenn man sie easy bis unters Kinn zuziehen kann. Aber manchmal stört man sich doch am Reißverschluss, vor allem, wenn die Haut am Hals noch so empfindlich ist wie bei kleinen Kindern. Doch was, wenn im Schnittmuster kein Kinnschutz vorgesehen ist? Wie ihr ganz einfach jede Jacke mit einem solchen praktischen Helferlein versehen könnt, erklären wir euch heute.
Ihr braucht:
So geht's:
Mit dem Zirkel nehmt ihr die Breite eures Reißverschlusses ab - genau diese Breite braucht euer Kinnschutz nachher! Orientiert euch lieber an den Außenkanten des Reißverschlusses, damit nachher auch nichts zu schmal ist.
Jetzt zeichnet ihr einen Kreis mit dem soeben abgenommenen Radius auf euren Stoffrest auf. Ideal ist es natürlich, wenn statt der Bleistiftmine eine Kreidemine im Zirkel ist, ansonsten zieht den Zirkelkreis schnell mit Trickmarker oder etwas ähnlich besser Sichtbarem auf dem Stoff nach. Anschließend den Kreis mit (!) Nahtzugabe ausschneiden und mittig durchschneiden. Jetzt habt ihr zwei Halbkreise.
Diese beiden Halbkreise werden jetzt rechts auf rechts aufeinandergelegt und entlang der gerundeten Kante zusammengenäht. Die Nahtzugabe knapp zurückschneiden, den Halbkreis wenden und entlang der Rundung knappkantig absteppen. Fertig ist der Kinnschutz - also , jedenfall das Stück, das nachher das Kinn schützen wird 😉. Es sollte so breit sein wie der Reißverschluss.
Und jetzt kann der Reißverschluss eingenäht werden. Geht hierbei nach der jeweiligen Anleitung der Jacke vor! Nur den Kinnschutz setzt ihr noch extra ein: Faltet den Kinnschutz so zusammen, dass ein Viertelkreis entsteht. Diesen Viertelkreis legt ihr über das obere Ende des Reißverschlusses. Die offenen Kanten zeigen zum Außenrand des Zippers, dieser liegt in seiner obersten Position etwas unterhalb der Faltkante des Viertelkreises.
Das "Kantensandwich" sieht so aus: Zuunterst liegt das Jacken-Vorderteil. Dann kommt der Kinnschutz, und zwar so, dass er zur Hälfte übersteht. Darauf liegt der Reißverschluss, über den Kinnschutz nun wieder nach unten geklappt wird. Zuoberst kommt, wenn im Schnittmuster vorgesehen, der Beleg oder das Futter. Wenn keines von beidem verarbeitet wird, könnt ihr die Außenkante des Kinnschutzes entweder mit der Overlock versäubern oder hinter einem Stück Webband oder ähnlichem verstecken.
Und jetzt wird genäht: Näht den Reißverschluss nach Anleitung ein. Im Bereich des Kinnschutzes sehr langsam und sorgfältig nähen, denn hier liegen nun natürlich sehr viele Stofflagen aufeinander. Nach dem Nähen, eventuellen Wenden und/oder Absteppen sollte der Kinnschutz die obere Kante des Reißverschlusses abdecken, sodass der Zipper die zarte Haut am Hals nicht einklemmen kann. Es sieht sauber aus und schützt - perfekt!
Näht ihr immer einen Kinnschutz ein? Welches ist eure Lieblingsmethode? Und gibt es einen Tipp, den ihr den anderen Nähkästchen-Lesern mitgeben möchtet? Wir freuen uns auf eure Kommentare!