So nähst du eine Paspeltasche

Eine Hose wird so richtig cool mit einer Gesäßtasche, findest du nicht auch? Gerade bei Jeans sind die aufgesetzten Taschen ein Muss für den richtigen Look. Was aber, wenn cool gar nicht gewollt ist, sondern du einen absolut schicken, eleganten Look erzielen willst? Dann sind Paspeltaschen das Mittel der Wahl. Ob bei Jacken oder als Gesäßtasche, der Stil der Paspeltaschen ist einfach edel. Falls in deinem Lieblingsschnitt für Hosen aber keine Paspeltasche vorgesehen ist, dann kannst du dir mit diesem Tutorial ganz einfach eine eigene Paspeltasche einbauen. Und das ist gar nicht so schwer!

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Material für eine Paspeltasche
Das brauchst du:

Du brauchst:

  • ein Hosenschnittmuster (zum Beispiel aus unseren Stars der Woche)
  • Stoff für Taschenbeutel und Paspelstreifen
  • eventuell dünnes Bügelvlies zum Verstärken
  • Schneiderkreide oder Trickmarker
  • Heftfaden in Kontrastfarben
  • eine spitze Schere, Nadel, Nähmaschine, Handmaß oder Geodreieck, Bügeleisen

Position markieren
Position markieren

Überlege dir zuerst die gewünschte Position und Größe deiner Tasche. Damit du bequem in die Paspeltasche hineingreifen kannst, sollte der Tascheneingriff etwa 2 cm breiter sein als deine Hand (gemessen an der breitesten Stelle OHNE Daumen). Markiere die gewünschte Stelle auf deinem zugeschnittenen Hosenteil. Zeichne mit Schneiderkreide oder Trickmarker eine Linie an dieser Stelle in der gewünschten Länge auf die linke Seite des Stoffs. Um eine 1 cm breite Paspel an deine Tasche zu nähen, zeichne nun zwei parallele Linien zu deiner Eingrifflinie, jeweils 0,5 cm ober- und unterhalb davon.

Durchgeschlagene Hilfslinien
Durchgeschlagene Hilfslinien

Damit du diese Linien nun auf der rechten Stoffseite sehen kannst, aber nicht Gefahr läufst, dass man hinterher auf deiner schönen Hose noch Kreide oder Marker erahnen kann, gibt es einen Trick aus der Maßschneiderei: Du schlägst die Linien nun mit Heftfaden auf die rechte Seite durch. Das klingt kompliziert, bedeutet aber nur, dass du mit einem Faden in einer Kontrastfarbe die aufgemalten Linien nachsteppst, also einfach mit auf- und abführenden großen Stichen von Hand nachnähst. So ist nun automatisch auf der rechten Seite alles markiert.

Nun musst du deinen Paspelstreifen und deine Taschenbeutel zuschneiden. Der Paspelstreifen sollte so lange wie dein Eingriff sein, plus 1 cm Nahtzugabe an jeder Seite. Für eine 1 cm breite Paspel brauchst du einen 4 cm breiten Paspelstreifen - das liegt daran, dass die Paspel ja doppelt liegt und du auf beiden Seiten Nahtzugabe brauchst. Bei einer 1,5 cm breiten Paspel wären wir also bei 5 cm Breite für den Paspelstreifen (1,5 cm Paspel + 1,5 cm Paspel + 2x1 cm NZ).

Die Taschenbeutel sollten so breit sein wie der Paspelstreifen und so lang, wie du es gerne hättest. Achte darauf, für die Taschenbeutelteile Stoffe zu verwenden, die nicht zu dick sind. Gerne macht man die eine Seite des Taschenbeutels aus demselben Stoff wie die Hose (falls doch mal etwas zu sehen sein sollte), die andere eher aus klassischem Futterstoff, damit alles schön dünn bleibt und nicht aufträgt. Bei leichten Hosenstoffen kann man auch für beide Beutelseiten das Hosenmaterial nehmen.

Eingriffnähte
Eingriffnähte

Markiere dir nun sowohl an deinem Paspelstreifen als auch am "schönen" Taschenbeutel eine Nahtzugabe von je 1 cm. Lege Paspelstreifen UND Hosenbeutel an je eine der äußeren Markierungslinien rechts auf rechts auf die Hose. Klassischerweise zeigt die Paspel bei der Hosentasche nach oben - lege also den Paspelstreifen an die untere Linie, den Taschenbeutel nach oben. Kennzeichne Anfang und Ende der Nahtlinie mit Stecknadeln - so kannst du sichergehen, dass die Nähte hinterher auch wirklich gleich lang sind. Nähe nun die beiden Linien mit einem Geradstich sorgfältig fest und verriegele Anfang und Ende. Anschließend kannst du die Heftfäden schon entfernen!

Eingrifflinie aufgeschnitten
Eingrifflinie aufgeschnitten

Drehe deine Hose nun um, sodass du wieder die linke Seite vor dir liegen siehst. Markiere von den Endpunkten deiner soeben gesetzten Nähte zur mittleren Linie hin ein kleines Dreieck. Schneide nun mit einer spitzen Schere die Eingrifflinie auf; bei den Dreiecken an den Enden bekommt der Schnitt die Form eines Y. So erhältst du eine saubere Öffnung in deinem Hosenteil.

Paspel umgeklappt und gebügelt
Paspel umgeklappt und gebügelt

Ziehe nun sowohl den Paspelstreifen als auch den Hosentaschenbeutel auf die linke Seite. Und jetzt schlägt die Stunde des Bügeleisens: Während du die Nahtzugaben von Taschenbeutel und Eingriffnaht einfach nach oben bügelst, musst du den Paspelstreifen in Form bringen. Bügle zuerst die Nahtzugaben an der Eingriffnaht auseinander. Klappe den Paspelstreifen dann sorgfältig auf 1 cm Breite, sodass er die Eingrifföffnung komplett abdeckt. Achte darauf, dass die kleinen Dreiecke, die durch den Y-Schnitt entstanden sind, nach außen zeigen. Jetzt alles sorgfältig bügeln. Für ein perfektes Finish ist es sogar ratsam, diesen Bereich von Hand festzuheften.

Nun sieht das Ganze von rechts betrachtet schon recht schick aus, noch ist es aber keine Tasche. Darum kommt nun der untere Taschenbeutel, den du eventuell aus Futterstoff gemacht hast, zum Einsatz. Hier ist etwas Sorgfalt gefragt, damit ein sauberes Ergebnis rauskommt.

Unteren Taschenbeutel annähen
Unteren Taschenbeutel annähen

Zuerst heftest du den Taschenbeutel an die Nahtzugabe des Paspelstreifens. Der Taschenbeutel zeigt nach unten. Damit alles in Form bleibt, musst du nun den Taschenbeutel an die Hose nähen. Das machst du am besten von der rechten Seite und nähst langsam und gleichmäßig genau im Nahtschatten der Naht, mit der die Paspel an der Hose befestigt ist. Ich habe das hier mit einem kontrastierenden Faden gemacht, damit man es besser sieht; mit einem passenden Faden ist die Naht später praktisch unsichtbar.

WICHTIG! Hier musst du aufpassen, dass der obere Taschenbeutel sicher nach oben weggeklappt ist und bei dieser Naht auf keinen Fall mitgefasst wird. Ziehe eventuell die Eingrifföffnung leicht auf - du solltest durch sie hindurch immer deine Nähmaschine sehen und keinen anderen Stoff!

Vernähe die Fadenenden auf der linken Seite, sodass nichts zu sehen ist und nichts aufgehen kann.

Fertig!
Fertig!

Nun musst du nur noch die beiden Taschenbeutel an den Seiten und unten zusammennähen. Hier musst du darauf achten, beim seitlichen Zusammennähen die kleinen Dreiecke mitzufassen - andernfalls hat deine Paspeltasche hier kleine Öffnungen, die nicht nur unschön sind, sondern auch Schwachstellen bilden, wo der Stoff bei Belastung reißen kann.

Anschließend noch die Außenkanten des Taschenbeutels zusammen versäubern, alles noch einmal schön bügeln - und fertig ist deine schicke Paspeltasche!

Welches ist deine liebste Taschenform? Und wo nähst du am liebsten Taschen ein? Wünschst du dir ein besonderes Tutorial oder einen Trick für ein Problem, das dir beim Nähen immer wieder begegnet? Dann freuen wir uns auf deine Kommentare!